Nicht enden wollender Beifall belohnte die in allen Bereichen gelungene Vorstellung der Musikkapelle beim ausgezeichnet besuchten Jahreskonzert im Festsaal. Bei dem vielfältigen Streifzug durch Musikrichtungen aller Art von der Tradition über die Klassik bis zur Moderne zog sie alle Register ihres in vielen Proben erworbenen großen Könnens.

Dass es auch um den Musikantennachwuchs in Reit im Winkl bestens bestellt ist, bewiesen zum Auftakt das Klassenmusizieren und die Jugendkapelle, die zusammen auftraten und wie die Musikkapelle unter der Leitung von Sebastian Krause stehen. Sie wagten sich an so schwierige Stücke heran wie die „Ode an die Freude“ aus der Sinfonie von Ludwig van Beethoven, „Fernando“ von Abba oder die Filmmelodie aus „Fluch der Karibik“ und bewältigte ihre Aufgabe hervorragend. Auch die vor einem Jahr formierte „Reitbrass“ gefiel mit einem flotten Stückl.

Die Musikkapelle startete in ihr abwechslungsreiches Programm mit dem Konzertmarsch „Jubelklänge“ von Ernst Übel, der sogar bei den Krönungsfeierlichkeiten für Queen Elisabeth II. in London aufgeführt wurde. Wunderschön intoniert wurde auch die „Südböhmische Polka“ von Ladislav Kubec, bei der sich das Klarinetten-Trio besonders hervorhob.

Ins Paris des 19. Jahrhunderts wurden die Besucher entführt bei der Konzertmoderation „Besuch bei Offenbach“, arrangiert von Gustav Lotterer. „Lasst euch von den flotten Rhythmen mitreißen und begeistern“, rief dazu Christina Hechenbichler aus, die zusammen mit ihrer Musikantenkollegin Anna Speicher charmant durch den Abend führte, und behielt damit recht. Den Komponisten Jacques Offenbach bezeichnete sie als den „Erfinder der Operette“.

Aus dem folgenden Konzertmarsch „Euphoria“ von Martin Scharnagl klang das heraus, was er in der Übersetzung bedeutet, nämlich Lebensfreude und allgemeine Hochstimmung. Wunderschön auch die Melodie von „Wein, Weib und Gesang“, ein Wiener Walzer, komponiert von Johann Strauß im Jahr 1869 für den Wiener Männergesangverein.

So richtig in das weltberühmte Musical „König der Löwen“ nach Hamburg versetzt fühlte man sich bei „The Lion King“ von John Higgins, bei dem besonders Sabine Mühlberger mit einem vortrefflichen Querflöten-Solo glänzte. Durch einen stimmungsvollen Jodler von vier Weisenbläsern eingeleitet wurde das Stück „Grassauer Jodler & Walzer“ von Karl Edelmann, das Kapellmeister Sebastian Krause nach eigenen Worten zu diesem Konzert mitgebracht hatte. Stürmischen Beifall gab es auch für die „Kuschelpolka“ von Peter Schad, den Marsch „Maxglaner Reloaded“ von Christof Zellhofer und die gefühlvolle Melodie „Guten Abend, gute Nacht“ von Alexander Stütz.

„Wir sind dankbar, dass wir euch haben“, rief Bürgermeister Josef Heigenhauser aus und bedankte sich bei allen Musikanten für ihren unermüdlichen Einsatz für das kulturelle Leben im Ort. Sie seien damit auch ein großes Vorbild für die Jugend. Er freute sich besonders, einige von ihnen für langjährige Zugehörigkeit zur Musikkapelle auszeichnen zu dürfen. Dies waren für 35 Jahre Andreas Schwentner, für 25 Jahre mit der Ehrennadel in Silber des Musikbunds Ober- und Niederbayern Gabi Ager, Sabine Mühlberger und Florian Gstatter, für 20 Jahre Andreas Durchner und für zehn Jahre Michael Neumaier.

 

Bericht: Sepp Hauser

Bilder: Sepp Hauser & Musikkapelle Reit im Winkl e. V.

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