Blasmusik in ihrer ganzen Bandbreite präsentierte die Musikkapelle bei ihrem Jahreskonzert im voll besetzten Festsaal. Sie zeigte mit einem bunten Bilderbogen von konzertanter Blasmusik ihre Vielseitigkeit von der Klassik über die volkstümliche Musik bis hin zu Filmmelodien. Die Besucher waren von den dargebotenen Musikstücken begeistert und sparten nicht mit ihrem Beifall.

Im Vorprogramm zeigten das Klassenmusizieren und die Jugendkapelle, beide ebenso wie die Musikkapelle unter der Leitung von Sebastian Krause, bereits eine beachtliche musikalische Qualität. Land oft he Pharaos, Hawai 5-O, Liederwalzer und die Filmmusik zu Fluch der Karibik wurden von der Jugendkapelle ausgezeichnet vorgetragen. „Surfin USA“, so hieß die gemeinsam von allen jungen Reit im Winkler Musikanten gespielte Zugabe.

Mit dem Konzertmarsch von Rudi Fischer „Die Sonne geht auf“ startete die Musikkapelle in ihr anspruchsvolles Programm. Dieser verlangt in allen Registern ein überdurchschnittliches Niveau. Besonders zur Geltung kam hier der gut eingespielte Klarinettensatz. Hauptsächlich das Trompetensolo war beeindruckend beim folgenden „Hymne und Triumphmarsch“ aus Aida, der Oper von Giuseppe Verdi.

Hervorragend präsentiert wurde auch die Egerländer Festtagspolka von Ernst Hutter. Die technische Brillanz, der melodische Abwechslungsreichtum und die frische Instrumentation dieser Polka verleihen jedem Festtag den notwendigen Glanz. „Unser Festtag, auf den wir uns jedes Jahr freuen, ist dieses Jahreskonzert“, rief Anna Speicher aus, die zusammen mit Christina Hechenbichler charmant durch den Abend führte.

Feierliche Klänge waren beim „Alphorntag“ mit den Solisten Hans Breitwieser, Stefan Klössinger, Sebastian Krause und Hans Nothegger zu hören. Um die reizvolle Besetzung des Alphornquartetts mit dem Blasorchester zusammenzuführen, schrieb Gottfried Veit hier ein Werk, das diese uralten Naturinstrumente mit Bedacht in den Mittelpunkt stellt. Der darauf folgende „Musikantentraum“ ist wohl die bekannteste und genialste Polkakomposition von Karol Padivy.

Weiter ging es in den Wilden Westen. Zu den weltweit erfolgreichsten Veröffentlichungen für Blasorchester gehört „Moment for Morricone“ mit den Melodien zu den Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“. Ennio Morricone ist ohne Zweifel einer der größten italienischen Soundtrack-Komponisten unserer Zeit.

Es folgte eine Reise durch das Morgenland mit Samba und Swing bei „Caravan“ von Duke Ellington und darauf „El cumbanchero“ von Rafael Hernandez aus Puerto Rico. Der anschließend gespielte Marsch „Regimentskinder“ entstand 1905 in Budapest und gehört neben dem „Florentiner Marsch“ wohl zu den bekanntesten Stücken von Julius Fucik.

Nach dem nicht enden wollenden Beifall kamen die Musikanten nicht um zwei Zugaben herum, was sie mit dem „Kaiserin Sissi Marsch“ von Timo Dellweg und „In de Berg bin i gern“ gerne erfüllten. Bei letzterem war auch das Publikum gefordert und sorgte durch sein Mitsingen für einen stimmungsvollen Ausklang.

 

Ehrung für langjährige Musikanten

Beim Jahreskonzert im Festsaal gab es auch eine Reihe von Ehrungen für verdiente, langjährige Musikanten. Bürgermeister Josef Heigenhauser und Dirigent Sebastian Krause überreichten die Ehrennadel in Bronze für 15 Jahre an Renate Fenninger, Martina Holzner und Korbinian Neumaier. Für 20 Jahre wurde Bepperl Neumaier geehrt, für 35 Jahre Martin Obertanner und für 45 Jahre Hans Gabler junior, Wolfgang Neumaier und Franz Schlechter junior. Die Verdienstmedaille für besondere Verdienste um die Musikkapelle vom Musikbund Ober- und Niederbayern erhielt in Bronze Florian Rieder und in Gold Graz Heigenhauser, der seit 2008 Vorstand der Musikkapelle Reit im Winkl ist. Unser Bild zeigt von links Hans Gabler, Renate Fenninger, Martina Holzner, Korbinian Neumaier, Bürgermeister Josef Heigenhauser, Graz Heigenhauser, Dirigent Sebastian Krause, Bepperl Neumaier, Florian Rieder, Wolfgang Neumaier, Martin Obertanner und Franz Schlechter.

 

Spende von der VR Bank

Eine großzügige Spende der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee in Höhe von 1100 Euro übergab Josef Neumaier, der Leiter der Geschäftsstelle Reit im Winkl (rechts), beim Jahreskonzert im Festsaal an den Dirigenten Sebastian Krause. Stolz hielten die Trompeter der im Vorprogramm spielenden Jugendkapelle ihre Instrumente in die Höhe, denn diese waren von dem Geld bereits angeschafft worden.

 

Bericht & Fotos: Sepp Hauser

 

EhrungenKrause, Neumaier